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Internationaler Tag gegen Rassismus – Theaterstück „Enisas Flucht“

Erstellt von Claudia Mues | |   Bericht

Das Eduard-Spranger-Berufskolleg beging den heutigen Internationalen Tag gegen Rassismus mit der Aufführung eines bewegenden Theaterstücks.

„SOR-SMC“ – Manuel Heße, Leiter der Gruppe mit dem dazugehörigen Namen, „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, erläuterte zunächst, wofür diese Worte stehen. Es handelt sich nämlich nicht (nur) um eine Auszeichnung, sondern um eine dauerhafte Aufgabe für eine Schule, Menschen für Rassismus im Alltag zu sensibilisieren und diesem entgegenzuwirken.

Kathrin Feldmann, Organisatorin der Theateraufführung, erklärte anschließend, wie alltäglich der Rassismus in unserer Gesellschaft häufig ist. Eine weitere Aktion soll auf diese Problematik aufmerksam machen. In einer Umfrage wurden Schüler*innen des ESB befragt, ob sie schon einmal, Rassismus durch diskriminierende Äußerungen erlebt haben. Unter dem Titel „Angekreidet“ wurden auf dem Schulgelände mit Kreide Beispiele hierfür schriftlich festgehalten. Durchgeführt wurde die Aktion von den Klassen HBI2 und BFF2 gemeinsam mit den Lehrkräften Karin Vienenkötter und Jasmin Knepper.

Für die heutige Aufführung wurde ein mobiles Schultheater aus Regensburg eingeladen, um durch das Theaterstück „Enisas Flucht“ die Themen „Flucht“ und „Umgang mit Geflüchteten“ in den Fokus zu rücken. Zwei junge Schauspieler*innen stellten in einer szenischen Lesung die wahre Geschichte der Flucht einer Familie aus dem Kosovo nach. Informations-Blöcke zu Stichworten wie „Krieg“, „Lager“, „Flucht“ und „Menschenrechte“ wechselten sich ab mit fiktiven Tagebucheinträgen der jüngsten Tochter der Familie. Die gewählte Form des Tagebucheintrags soll bewusst an das Tagebuch der Anne Frank erinnern.

In den Informations-Blöcken erhielten die anwesenden Schüler*innen zunächst Faktenwissen über die Kriege und Krisenherde der letzten Jahre, vom Jugoslawienkrieg in den 90er-Jahren bis zum aktuellen Ukraine-Krieg. Im Mittelpunkt der weiteren vorgetragenen Informationen standen dann vor allen Dingen die Gefahren einer Flucht und die Bedingungen, unter denen die Geflüchteten in den Auffanglagern leben müssen. Erwähnt wurden auch die Voraussetzungen, unter denen Asyl beantragt werden kann, und wie schwierig dies gerade in Deutschland ist. Auch die Verfolgung der Sinti und Roma während des zweiten Weltkriegs wurde thematisiert.

Immer wieder kam auch zur Sprache, wie sehr die reicheren, vorrangig westlichen Länder - auch Deutschland - eine große Mitschuld tragen an den Fluchtgründen, aber auch an den katastrophalen Zuständen, denen Geflüchtete auf ihrer Flucht begegnen, sowie den zahlreichen Todesfällen, die auf der Flucht passieren, u.a. im „grössten Massengrab der Welt“, dem Mittelmeer. Ein weiterer Fokus lag auf der Nicht-Einhaltung der Menschenrechte weltweit.

Im Anschluss an die berührende und bedrückende Aufführung von „Enisas Flucht“ erhielten die anweseden Schüler*innen die Gelegenheit mit den Schauspieler*innen zu sprechen und eigene Erfahrungen auszutauschen.

Der Einstieg in zwei Aktionswochen für eine Schule ohne Rassismus ist mit diesem eindrucksvollen Theaterstück sicherlich gelungen. Weitere Aktionen sind geplant oder wurden bereits durchgeführt. Hier nur einige Beispiele: In der GO11 wurde der Internationale Tag gegen Rassismus vorbereitet, die BFF2 erstellte Plakate für den Frieden (siehe Bericht vom 15.03.22) und heute wurde eine Regenbogenflagge vor der Schule gehisst.

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