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Ein Praktikum in Norwegen – Ein Erlebnis voller Eindrücke, Arbeit und Wachstum

Erstellt von Leonie Hendrichs, Jan Idem, Luke Moorfeld, Dominik Nellner, Neele Schmidt, Zoé Sandra Stahl | |   Bericht

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte, liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, euch in diesem Bericht einen Einblick in unser spannendes und lehrreiches Praktikum in Norwegen geben zu dürfen – ein Erlebnis, das uns nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr bereichert hat. Vielleicht gelingt es uns, den ein oder anderen zukünftigen Bauzeichner oder die ein oder andere zukünftige Bauzeichnerin dazu zu inspirieren, dieses Abenteuer ebenfalls zu wagen.

Ein herzliches Dankeschön

Bevor wir von unseren Tätigkeiten auf den Baustellen berichten, möchten wir uns bei den Menschen bedanken, die dieses Praktikum überhaupt erst möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank gilt Herrn Nachtigall, der uns vor Ort herzlich empfangen und uns nicht nur in die norwegische Bauweise, sondern auch in die Kultur und Lebensweise des Landes eingeführt hat. Ebenso möchten wir Frau Stampa danken, die uns bei allen organisatorischen und bürokratischen Herausforderungen unterstützt hat – dank ihres Einsatzes konnten wir reibungslos nach Norwegen reisen, und unser Praktikum wurde sogar durch Erasmus+ gefördert. Ein großer Dank geht auch an Frau Linkamp, ohne deren Engagement dieses Projekt in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Und natürlich möchten wir allen Beteiligten im Hintergrund danken – wir wissen eure Arbeit sehr zu schätzen!

Unsere Arbeit auf den norwegischen Baustellen

Während unseres Aufenthalts durften wir auf insgesamt vier verschiedenen Baustellen mitwirken. Jede einzelne stellte uns vor neue Aufgaben und Herausforderungen und bot uns gleichzeitig die Möglichkeit, wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln. Dabei lernten wir nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch, wie wichtig Teamarbeit, Eigenverantwortung und Genauigkeit auf dem Bau sind.

Sanierungsarbeiten in einer Kirche in Molde

Unsere erste Baustelle führte uns in eine Kirche in Molde, in deren Keller neue Gemeinschaftsräume entstehen sollten. Frühere Praktikumsgruppen hatten bereits an einem der Räume gearbeitet – wir übernahmen zwei weitere, die sich noch im Rohzustand befanden. Da freiwillige Helfer meist nur nach Feierabend mit anpacken konnten, lag es an uns, die Arbeiten tagsüber fortzuführen.

Unsere Hauptaufgabe bestand darin, den Boden aufzubrechen, den Bauschutt zu entfernen und das Fundament für den weiteren Ausbau vorzubereiten. Eimer für Eimer trugen wir Schutt und Steine aus dem Gebäude – eine körperlich fordernde, aber gleichzeitig sehr motivierende Arbeit. Besonders freuten wir uns über die Unterstützung des Pastors, der uns mit Snacks und Getränken versorgte. Nachdem der Boden schließlich auf ein einheitliches Niveau gebracht war, begradigten wir ihn mit einem Laser, einer Harke und viel Kies, bevor wir Dämmplatten aus Styropor verlegten – ein sichtbarer Fortschritt, auf den wir wirklich stolz waren. Die Bildergalerie zeigt eindrucksvoll den Vorher-Nachher-Zustand der Räume – ein echtes Erfolgserlebnis.

Ein Einfamilienhaus im Holzrahmenbau

Ein weiteres spannendes Projekt war der Bau eines Einfamilienhauses im Holzrahmenbau. Als wir auf der Baustelle eintrafen, war lediglich die Bodenplatte vorhanden – wir konnten also den gesamten Aufbau des Erdgeschosses von Anfang an mitverfolgen und mitgestalten. Zunächst befestigten wir die sogenannten Schwellen auf der Bodenplatte – eine Aufgabe, die höchste Präzision verlangte, da sie das Fundament für den weiteren Wandaufbau bildet.

Im Anschluss setzten wir die vorgefertigten Holzständerwände zusammen – vergleichbar mit einem Bausatz. Unsere Aufgaben bestanden darin, die Bauteile zu sortieren, korrekt zu positionieren und anschließend fachgerecht mit Nägeln und Schrauben zu fixieren. Dabei lernten wir viel über die norwegische Art zu bauen, über effektive Arbeitsabläufe sowie über die Bedeutung exakter Maßarbeit. Besonders beeindruckt hat uns die Effizienz und Struktur, mit der der Holzrahmenbau voranschritt.

Umbau eines Kellers zur Wohnung

Ein weiteres Projekt war der vollständige Umbau eines Kellers zu Wohnraum. Zu Beginn fanden wir lediglich ein kleines Loch im Boden vor – etwa einen Quadratmeter groß. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Firma Nachtigall machten wir uns daran, die alten Wasserleitungen aus dem Jahr 1969 freizulegen, die im Rahmen der Umbaumaßnahmen erneuert werden sollten.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Bodensanierung: In sämtlichen Räumen gab es Niveauunterschiede von bis zu drei Zentimetern. Daher musste der gesamte Boden aufgebrochen und der Schutt mühsam per Hand und Eimer entfernt werden – eine anstrengende, aber auch sehr zufriedenstellende Arbeit, bei der wir den Fortschritt täglich sehen konnten. Auch die Wandverkleidungen wurden entfernt, und wir rissen zwei Zwischenwände ein, um einen neuen, offeneren Grundriss zu schaffen. Dieses Projekt ermöglichte uns umfassende Einblicke in die Kernsanierung – von der Leitungssuche über die Bodenarbeiten bis hin zur Umstrukturierung des Wohnraums.

Arbeiten auf der Insel Aukra – Dämmung, Innenausbau und Fassadenarbeiten

Für zwei von uns hieß es fast jeden Morgen um 6:50 Uhr: Abfahrt zur Baustelle – Ziel war die kleine Insel Aukra, die nur über eine rund zehnminütige Autofähre erreichbar ist. Dort arbeiteten wir an einer Garage sowie am dazugehörigen Haus.

Unsere Aufgaben begannen mit der Dämmung der Garagendecke, wo wir Dämmwolle einbrachten und diese anschließend mit einer luftdichten Folie abdeckten, die sorgfältig an allen Rändern abgeklebt wurde. Danach schraubten wir präzise zugeschnittene OSB-Platten an die Decke und Wände – hier war äußerste Genauigkeit gefragt, da die Platten später nicht mehr verkleidet wurden. Auch Aussparungen für Steckdosen und Lampen mussten exakt gebohrt werden.

Im Anschluss widmeten wir uns der Außenfassade von Haus und Garage, die wir im passenden Farbton strichen – eine Arbeit, bei der wir nicht nur unser handwerkliches, sondern auch unser ästhetisches Gespür unter Beweis stellen konnten. Im Inneren des Hauses arbeiteten wir schließlich im Flur weiter, wo wir Gipsplatten an Decke und Wänden befestigten. Auch hier war Feingefühl gefragt: Die Schrauben durften nicht zu tief eingeschraubt werden, um die Stabilität der Platten nicht zu gefährden. Der sichtbare Fortschritt motivierte uns täglich aufs Neue – besonders stolz waren wir am Ende auf die fertiggestellte Garage, die wir von Anfang bis Ende mitgestalten durften. Auch hierzu bietet die Bildergalerie eindrucksvolle Einblicke.

Fazit

Unser Praktikum in Norwegen war in jeder Hinsicht ein prägendes Erlebnis. Wir konnten nicht nur unsere fachlichen Kenntnisse erweitern, sondern haben auch viele neue Eindrücke vom Arbeitsalltag in einem anderen Land gesammelt. Die Arbeit auf den Baustellen hat uns körperlich gefordert, aber auch gestärkt – und uns gezeigt, wie wichtig Zusammenarbeit, Verantwortungsbewusstsein und Genauigkeit im Handwerk sind. Zudem haben wir Norwegen als Land kennengelernt, dessen Menschen uns mit Offenheit und Herzlichkeit begegnet sind.

Wir blicken mit Stolz auf die Projekte zurück, an denen wir mitarbeiten durften, und nehmen viele wertvolle Erfahrungen mit nach Hause. Für alle, die sich für Bau, Handwerk oder einfach für ein Auslandspraktikum interessieren, können wir dieses Erlebnis nur wärmstens empfehlen.

Takk for alt – und vielleicht bis bald, Norwegen!

 

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